Frau mit Sonnenblume. Sie hält die Sonnen vor ihr Gesicht, sodass nur die linke Gesichtshälfte zu sehen ist. Das Bild verträumt und etwas dunkel. Die Frau blickt ernst, aber ihre Gesichtszüge sind entspannt

Autismusspektrum Störung und die Rolle der Ergotherapie

Autismus-Spektrum-Störung und die Rolle der Ergotherapie


Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) ist keine Krankheit, sondern eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt. ASS beeinflusst die Wahrnehmung und die Art und Weise, wie Reize aufgenommen und verarbeitet werden. Diese Auswirkungen sind äußerlich nicht immer sichtbar. Betroffene erleben Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, der Kommunikation und im Verhalten. Die Ausprägungen von ASS können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Schwere der Reizfilterstörung und dem Grad der „Maskierung“ autistischen Verhaltens.


Es war lange Zeit gängige Annahme, dass mehr Jungen und Männer von Autismus betroffen sind. In den letzten Jahren hat sich jedoch gezeigt, dass auch Mädchen und Frauen häufiger diagnostiziert werden. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Sozialisierung können dazu führen, dass sich bei weiblich sozialisierten Menschen „typische“ autistische Verhaltensweisen anders zeigen und daher möglicherweise nicht erkannt werden¹.



Vorteile der Ergotherapie bei ASS


Die Ergotherapie hilft Menschen mit ASS, ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern und fördert die Selbstständigkeit im Alltag. Durch den Einsatz von Ansätzen wie TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication-handicapped CHildren) wird die Umgebung strukturiert, um den Betroffenen das Lernen und Funktionieren zu erleichtern.


Gruppentherapie


Gruppentherapie bietet zusätzliche Vorteile für Menschen mit ASS:


Soziale Interaktion: Üben von sozialen Fähigkeiten in einem sicheren Rahmen.

Gefühl der Zugehörigkeit: Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls und Stärkung des Selbstwertgefühls.

Verhaltensstrategien: Erlernen und Üben von Verhaltensskripts für alltägliche Situationen.

Perspektivenwechsel und Empathie: Entwicklung von Empathie durch Interaktion mit anderen.

Unterstützung und Akzeptanz: Erfahrung von Unterstützung und Verständnis durch Gleichgesinnte.


Das FASTER-Konzept in unserer Praxis


Wir integrieren auch Elemente aus dem Freiburger Autismus-Spezifische Therapie für Erwachsene, bekannt als FASTER. Dieses Konzept zielt darauf ab, die Selbstwahrnehmung zu fördern und die Kommunikation mit neurotypischen Personen (nicht-autistischen Menschen) zu verbessern². FASTER umfasst:


Psychoedukation: Vermittlung von Wissen über ASS und dessen Auswirkungen.

Stressmanagement: Techniken zur Bewältigung von Stress und zur Förderung der Entspannung.

Soziale Interaktion: Training sozialer Fähigkeiten durch Rollenspiele und Gruppenaktivitäten.


(1) Geschlechterunterschiede – Autismus Lotse. https://www.autismus-lotse.de/de/autismus-lexikon/geschlechterunterschiede.

(2) FASTER – Vorstellung – Stiftung Liebenau. https://www.stiftung-liebenau.de/fileadmin/benutzerdaten/bildung/pdf/04_Mediathek/Autismus/bildung-autismus-faster-mschlatterer-2016.pdf.

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